Zufriedenheit von Händler:innen messen
Die Erforschung der Zufriedenheit von Händler:innen ist eine spezielle Unterform der b2b-Marktforschung. Dabei werden Händler:innen, die Produkte von Hersteller:innen verkaufen, nach ihrer Zufriedenheit mit der Geschäftsbeziehung zu selbigen befragt. Zielgruppe einer Studie zur Händlerzufriedenheit sind zum Beispiel selbstständige Autohändler:innen oder Telekommunikationsshops.
Händler:innen haben oft ein ambivalentes Verhältnis zum Unternehmen, dessen Produkte sie verkaufen. Die Beziehung gestaltet sich im Spannungsfeld zwischen Abhängigkeit auf der einen Seite und Anspruchshaltung auf der anderen. Um das Besondere der b2b-Beziehung abbilden zu können, sind differenzierte, durchdachte Kontaktpunktmodelle erforderlich, die zudem die spezifische „Captive“ Situation vieler Händler:innen erfassen. Damit sind auch die Studien zur Zufriedenheit von Händler:innen ein spezieller Fall und bedürfen genauer Kenntnisse dieses Verhältnisses seitens des Marktforschungsinstituts:
- Händler:innen sind z.T. unzufrieden in der Geschäftsbeziehung, ohne Änderungen durchsetzen zu können
- Die Händler:innenschaft als Ganzes gibt oft kein konsistentes Bild ab – differenzierte Ansätze für Teilgruppen müssen entwickelt werden
- Manche Händler:innen sind aus rein strategischen Gründen unzufrieden und werden es auch bleiben – ihre Resultate sollten die Gesamtergebnisse jedoch nicht verfälschen
Ist das Design erst entwickelt, funktionieren Studien zur Zufriedenheit von Händler:innen oft als Trackingstudien und erzeugen je nach Händler:innennetz eine große Menge ähnlich strukturierter Berichtsseiten – eine zumindest teilweise Automatisierung der Berichtslegung bringt hier große Vorteile.